Biodiesel reduziert Ablagerungen
Aktuelle Forschungsergebnisse der Universität Rostock zeigen, dass der Einsatz von Biodiesel Ablagerungen in Common Rail Injektoren minimieren kann.
Im Zuge des Abgasskandals über manipulierte Diesel-PKW wird insbesondere über den Ausstoß von Stickoxiden (NOx) durch Dieselmotoren diskutiert. Um höhere Rohemissionen von NOx bei der dieselmotorischen Verbrennung zu vermeiden, sind Mehrfacheinspritzungen und hohe Einspritzdrücke von über 2.000 bar bei modernen Einspritzsystem bereits heute Stand der Technik. Zur Erfüllung dieser Anforderungen, sind agile Injektoren mit geringen Spaltmaßen essenziell. Ablagerungen im Inneren dieser Injektoren sind besonders kritisch und sollten vermieden werden.
An der Universität Rostock wurde jetzt ein Forschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen, das in umfangreichen Laboruntersuchungen und am Einspritzprüfstand unter motornahen Bedingungen zeigen konnte, dass der Einsatz von Biodiesel eine Möglichkeit darstellt Ablagerungen auf beanspruchten und unbeanspruchten Oberflächen zu reduzieren.
Bereits im Vorgängerprojekt konnten Ablagerungsprozesse nachgebildet und Einflussgrößen auf die Belagsbildung identifiziert werden. Die daraus abgeleiteten Maßnahmen wurden im vorliegenden Projekt auf Ihre Wirksamkeit untersucht.
Neben der Senkung des physikalisch gelösten Sauerstoffanteils kann insbesondere der Einsatz von aromatenfreien Kraftstoffen wie Biodiesel (FAME) und hydrierten Pflanzenölen (HVO) die Ablagerungsschichtdicken reduzieren. Dabei nimmt die Schichtdicke mit erhöhtem FAME-Anteil ab (B7>B10>B20>B30). Die Untersuchungen konnten außerdem zeigen, dass die Bildung seifenartiger Beläge besonders kritisch und deshalb zu vermeiden ist. Der im Projekt eingesetzte normgerechte Biodiesel erzeugte keine seifenartigen Beläge. Die Ergebnisse konnten auch im motornahen Einspritzprüfstand bestätigt werden (Vorgängerprojekt) und belegen einmal mehr die Einsatzfähigkeit von Biodiesel in modernen Dieselmotoren.
Das Projekt wurde von der Fachvereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV e.V.) und der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR e.V.) finanziert sowie von der AGQM und anderen unterstützt und begleitet. Der Forschungsbericht steht auf der Homepage der FNR oder der AGQM zur Verfügung.