Entwicklung einer Prüfmethode zur Bewertung der Materialbeständigkeit von Bauteilen in Mitteldestillat-anwendungen
Im Forschungsprojekt wurde eine forcierte Prüfmethode zur Bestimmung der Beständigkeit von metallenen und polymeren Werkstoffen gegenüber FAME-haltigen (B20) Brennstoffen aus Mitteldestillaten und Gemischen aus Mitteldestillat und paraffinischen Kohlenwasserstoffen entwickelt.
Für die Prüfmethode wurden zwei Prüfflüssigkeiten synthetisiert, die die zu erwartenden Effekte einer 2-jährigen Alterung des Brennstoffes im Feld erfassen. In diesen Prüfmedien können die Prüfkörper des jeweiligen Werkstoffes mit geringem Aufwand unter Atmosphärendruck ausgelagert werden.
Die Ergebnisse der Beständigkeitsbewertung wurden in Beständigkeitslisten zusammengefasst. Die mit B20 erhaltenen Bewertungen gelten generell für Gemische aus Heizöl EL schwefelarm und FAME mit einem FAME-Gehalt bis 20 % (V/V). Sie sind auch auf Gemische aus Dieselkraftstoff und FAME mit einem FAME-Gehalt bis 20 %(V/V) übertragbar.
Die forcierte Prüfmethode kann als ein kostengünstiger Schnelltest zur Überprüfung der Werkstoff- und Bauteilbeständigkeit gegenüber Mitteldestillaten mit hohem FAME-Anteil dienen. Sie kann für die Hersteller die Sicherheit erhöhen, dass Bauteile die Freigabeprüfungen der Bauaufsicht bestehen, wobei die Freigabe jedoch nur für Deutschland gültig ist.
Die Erkenntnisse des Forschungsvorhabens können und sollen in eine harmonisierte Europäische Norm für alternative Brenn- und Kraftstoffe einfließen. Diese ist für die Bauteilhersteller die Voraussetzung für die Erschließung des europäischen Marktes.
Der Abschlussbericht kann kostenlos bei der DGMK bestellt und heruntergeladen werden.
Das Projekt wurde außerdem unter der Obmannschaft der AGQM Biodiesel durchgeführt. Der FAME für dieses Projekt wurde von Mitgliedern der AGQM Biodiesel geliefert.
Ansprechpartner: Dr. Richard Wicht